Freitag, 29. September 2023

Der Weg durch den Dschungel

Manchmal erscheint das Leben wie ein Dschungel..
 
 
Auf dem Weg durch das Dicklicht verliert man sogar hin und wieder
die Orientierung. Man kann sich verirren und vom Weg abkommen.
Im Dschungel gibt es keine Wegweiser.
Man muss sich auf sein Gespür, auf sein Gefühl, auf seine Sinne
und seinen Instinkt verlassen, um zu überleben.
Oft fühlt man sich verloren, alleine und einsam und weiß nicht,
in welche Richtung man gehen soll.
   
 
Manchmal ist es unheimlich, je nachdem, welche Richtung man einschlägt.
Alles ist neu und fremd. Doch es gibt auch viel Schönes zu entdecken,
das man bestaunen und bewundern kann. Noch weiß man nicht, wohin der
Weg führt. Oft ist er holprig und steinig. Es ist anstrengend und man kommt
nicht voran. Man scheint sich auf der Stelle zu bewegen. Dann wieder verweilt
man eine Zeitlang an einem Ort, um sich von der bisherigen Reise auszuruhen.
Man braucht ein wenig Entspannung und Erholung.

 
Doch man muss weiter, weiter auf dem Weg, wenn man vorwärtskommen will.
Manchmal ist man von Dunkelheit umgeben, weil der Weg durch einen Tunnel
führt, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint. Dann darf man nicht in
Ängstlichkeit verfallen und dort verharren, sondern sich auf seinen Instinkt
verlassen und darauf vertrauen, dass der Weg wieder aus der Dunkelheit heraus
ins Licht führt. Zweifel kommen auf, ob der eingeschlagene Weg, der richtige ist.
Noch nie zuvor scheint jemand diesen Weg gegangen zu sein.
 
Und plötzlich weiß ich, es ist mein Weg, der Weg, den ich alleine gehen muss,
den niemand für mich gehen kann. Es ist meine Spur, die ich auf diesem Weg
hinterlassen werde. Wenn ich nur besser erkennen könnte oder eine Ahnung hätte,
wohin mich dieser Weg führt. Ich muss durchhalten, auch in der Dunkelheit.
Das erfordert Mut, Willensstärke und Kraft.
Ich darf nicht aufgeben, muss weitergehen, bis das Licht am Ende
des Tunnels auftaucht. Und dann sehe ich es, das berühmte Licht am Ende
des Tunnels, welches mir den weiteren Weg weisen wird.

 
Je weiter der Weg ist und je näher ich dem Licht komme,
desto deutlicher erkenne ich in welch
wunderbares Paradies mich mein Weg geführt hat.
Ich habe alle Höhen und Tiefen überwunden. Alle Hindernisse, aus dem Weg
geräumt sowie alle Unwetter mit heftigen Stürmen, zuckenden Blitzen und
grollendem Donner auf meinem Weg gut überstanden. So bin ich letztendlich
da angekommen, wo ich hingehöre.
 

In meinem ganz persönlichen Garten Eden.

Manche nennen diesen Garten auch den Seelenflügelgarten.

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Bilder: Pixabay
Text: © Ursula Evelyn

Montag, 18. September 2023

In einem stillen Garten

 
 
In einem stillen Garten,
an eines Brunnens Schacht,
wie wollt ich gerne warten
die lange graue Nacht.
Viel helle Lilien blühen
um des Brunnens Schlund;
drin schwimmen golden die Sterne,
drin badet sich der Mond.
Und wie in den Brunnen schimmern
die lieben Sterne hinein,
glänzt mir im Herzen immer
deiner lieben Augen Schein.
Die Sterne doch am Himmel,
die stehn uns all so fern;
in deinem stillen Garten
stünd’ ich jetzt so gern.

 
Richard Dehmel, 1863-1920

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Bild Pixabay

Sonntag, 10. September 2023

Heiterkeit der Seele

 Denn das schenkt uns die Heiterkeit der Seele, nicht nur die,
die aus dem rechten Handeln erwächst, sondern gerade auch die,
die man der Beschränkung auf wenige wesentliche Aufgaben
verdankt.
 
 
Wenn man nämlich das meiste von dem, was wir sagen und tun,
als unnötig unterlässt, wird man mehr Muße und weniger Unruhe
haben.
Daher sollte man sich beim jedem gegebenen Anlass der Frage
erinnern:
Gehört das wirklich zu den unerlässlichen Handlungen?
Aber man soll nicht nur die Handlungen, die nicht unbedingt nötig
sind, unterlassen, sondern selbst Vorstellungen unterdrücken,
soweit sie nicht in einem höheren Sinne notwendig sind.
Denn dann folgen auch keine Handlungen nach, auf die man
gut verzichten könnte.

Marc Aurel
 
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Foto: Pixabay